Herzrisiko Bronchitis erhöht Infarktgefahr

Unmittelbar nach einer Infektion der Atemwege verdoppelt sich das Risiko für einen Infarkt oder Schlaganfall. Die erhöhte Gefahr hält allerdings nur kurz an.

Im Winter erleiden mehr Menschen einen Herzinfarkt oder
Schlaganfall als in der warmen Jahreszeit. Dahinter steckt möglicherweise ein vorangegangener grippaler Infekt. Das legt zumindest eine Studie aus Großbritannien nahe: Die Datenanalyse zweier Medizinstatistiker der London School of Hygiene & Tropical Medicine zeigt, dass eine massive Entzündung der Atemwege das Risiko für akute Herz-Kreislauf-Erkrankungen verdoppelt.





Das Team von Tim Clayton und Tom Meade nutzte für ihre Auswertung Informationen aus der IMS-Datenbank, die rund 500 Allgemeinmediziner speisen und die Daten von rund zwei Millionen Patienten registriert.

Das zusätzliche Herzrisiko durch einen Infekt trifft für jeden zu






Das Team von Tim Clayton und Tom Meade nutzte für ihre Auswertung Informationen aus der IMS-Datenbank, die rund 500 Allgemeinmediziner speisen und die Daten von rund zwei Millionen Patienten registriert.

Das zusätzliche Herzrisiko durch einen Infekt trifft für jeden zu

Daraus ergab sich, dass die Gefahr für einen Infarkt von Herz oder Gehirn eine Woche nach einer Atemwegsinfektion am höchsten war. Sie lag dann doppelt so hoch wie ohne die Entzündung. Dieses zusätzliche Risiko flaute aber schnell wieder ab. Nach vier Wochen lag es wieder auf dem Ausgangsniveau. Das Infarktrisiko durch einen Infekt war unabgängig von Alter, Geschlecht und auch davon, ob das Risiko des Patienten vorher als besonders hoch oder gering eingestuft war.

Studienleiter Tim Clayton sieht in der Untersuchung eine Bestätigung früherer Beobachtungen, die Atemwegsinfekte bereits in Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sahen. Er betont aber auch: „Unser Ergebnis bedeutet nicht, dass jeder Mensch, der einen Infekt hat, einen Herzinfarkt erleidet. Das absolute Risiko dafür ist sogar sehr gering.“

Menschen mit einem bereits bestehenden Herzrisiko sollten allerdings Infekte vermeiden beziehungsweise schnell und gezielt behandeln, empfehlen die Mediziner. Dazu gehört auch eine vorsorgliche
Grippeimpfunk für die Risikogruppe.

Die Studie hat die Online-Ausgabe der Fachzeitschrift „European Heart Journal“ veröffentlicht.

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